Flaps, der Fehlerflips

von Ellis Kaut
Illustriert von Brian Bagnall

Auszug aus "Flaps, der Fehlerflips"

Darf ich mich vorstellen: Ich bin der berühmte Flaps aus dem noch berühmteren Geschlecht der Flipse. Keiner kann behaupten, daß er nicht schon mit uns zu tun gehabt hätte, auch wenn wir nicht sicht sichtbar sind. Denn: Irgend jemand auf der Welt muß doch an den vielen, vielen Fehlern schuld sein, die täglich, stündlich, minütlich passieren in Büros und Werkstätten, im Haus, in der Schule. Die Fehler, jedenfalls die meisten Fehler, werden nämlich von uns Fehlerflipsen gemacht. Ich für meine Person bin für die Fehler zuständig, die bei Schulaufgaben oder bei Hausaufgaben vorkommen. An Bürofehlern zum Beispiel ist der Flöps schuld, an Koch- und Küchenfehlern der Flüps, an Zeitungsfehlern der Flups und so weiter.

Wir haben natürlich auch einen Präsidenten, der heißt Fluups. Der macht aber nur die ganz, ganz großen Fehler, wie sie in der Wirtschaft oder gar in der Politik vorkommen – doch davon verstehe ich überhaupt nichts. Ich weiß nur, daß das zweite „u“ im Namen Fluups ein Ehrenfehler ist und ein Zeichen hoher Würde darstellt. Das höchste für mich wäre es, ein Flaaps zu werden, ein Schulfehleroberflaaps.

Vielleicht wollt ihr wissen, wo ich zu Hause bin? Zuhause bin ich immer in irgendwelchen Schulmappen. Und was ich dort treibe?

Hm, das ist schwer zu beantworten. Genau genommen treibe ich dort meistens nicht. Ich setze mich einfach in eine Schultasche und lasse mich auf dem Rücken eines Kindes irgendwohin tragen. Schultaschen auf dem Rücken sind mir lieber als Schulmappen, die in der Hand getragen. Ich werde nämlich leicht seekrank. Außerdem werden Mappen viel öfter irgendwohin gefeuert oder fallen einfach auf den Boden, und da bekomme ich immer scheußlich blaue Flecken. Nun ja, jedes Beförderungsmittel hat eben seine Nachteile.

Dafür riecht es in Mappen ebenso wie in Schultaschen wunderbar. Soll ich aufzählen, nach was allem es da riecht? Also: nach Leder, nach Druckerschwärze, nach Bleistiftholz, nach Pausebroten, nach Äpfeln und nach – nun, riecht doch mal selbst! Ihr habt doch auch Nasen, wenn auch vielleicht keine so wunderschöne wie ich. Ich bin überhaupt wunderschön, finde ich.

 

Buch:

Flaps, der Fehlerflips
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