Der Pumuckl wird 55

Hurra, hurra, der Pumuckl wird 55 Jah !

(ein Jah ist ein Jahr, in dem man besonders gut feiern kann)

Der freche Kobold Pumuckl hatte einen großen Geburtstag und wurde am 21.02.2017 tatsächlich 55 Jahre alt! Damals erblickte der Pumuckl das Licht der  Öffentlichkeit als er ab 15:45 Uhr das erste Mal im Bayerischen Rundfunk zu hören war. Gemäß seiner Kobolds-Weisheit „Ich komm‘ noch öfter auf die Welt, weil mir das Feiern so  gefällt“, werden die Fans auch bald neue Abenteuer mit ihm erleben können.

An den unglaublichen Erfolg des eigenwilligen Kobolds hatte anfangs niemand geglaubt.
Nach Ende ihrer erfolgreichen Hörspielreihe „Kater Musch“, einem sprechenden Kater, sollte die Münchner Autorin Ellis Kaut sich eine neue Kinderserie für den Bayrischen Rundfunk ausdenken. Sicher kennt jeder die dumme Situation: gerade noch hat man etwas in der Hand und plötzlich ist es verschwunden, weil man es in Gedanken irgendwo hingelegt hat. Da der Autorin das häufig passierte, erfand sie einen Kobold, der von nun an daran schuld war. Und natürlich war er unsichtbar, sonst wäre er ja schon längst bei Verstecken erwischt worden. Dass so ein Kobold frech und neugierig war, stand für sie außer Frage. Der Rest war dann fast ein Kinderspiel, sie stellte sich einfach vor, was so ein Kobold alles anstellen könnte. „Ich musste ja nur von ihm abschreiben“, erinnerte sich Ellis Kaut einmal. „Ich hab’alles genau vor mir gesehen.“
An einem Wintertag 1961 bekam er dann seinen Namen. Während eines Winterspaziergangs mit ihrem Mann, dem Journalisten Kurt Preis, rüttelte sie an einem schneebeladenen Ast und prompt landete der Schnee im Kragen ihres Mannes. Während sie bei dem Anblick triumphierend kicherte, sagte er den Satz, der ihr im Gedächtnis geblieben war: „Du bist ein rechter Pumuckl!“
Der kleine Kobold, stolzer Nachfahre der Klabauter, eroberte durch seine ganz eigene Art mit unverhofften ebenso wie alltäglichen Ereignissen umzugehen, nicht nur das Herz des manchmal strengen, jedoch im Grunde gutmütigen Schreinermeisters Eder, sondern auch das unzähliger Kinder und Erwachsenen. Nur wenige Geschichten sind so zeitlos und unterhaltsam, dass es ihnen gelingt, über Jahrzehnte hinweg eine Generation nach der anderen zu begeistern und jedes neue Medium zu erobern. Die Geschichten von Ellis Kaut haben es geschafft. Zum ersten Mal war er im Bayerischen Rundfunk am 21. Februar 1962 zu hören. Heute, 55 Jahre später, kann der Kobold auf eine bewegte, aber konstant erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Sie führte vom Radiohörspiel über Lesebücher zu Hörspielen auf Langspielplatte und Kassette.
Und fast genau zu seinem 20. Hörspieljubiläum kam dann 1982 der erste Pumuckl-Film in die Kinos, gefolgt von der ersten Staffel der Fernsehserie im September. Der Pumuckl wurde über die Jahre Kult und bis nach Asien bekannt. Es gibt eine Version in Schwyzerdütsch, im Rheinland heißt Pumuckl in einer WDR-Version „Fizzibitz“. Die Münchner Künstlerin Barbara von Johnson, die visuelle „Mutter“ des Pumuckl, freut sich ebenfalls über den Geburtstag des Kobolds. Sie hatte seinerzeit den von Ellis Kaut ausgerufenen „Pumuckl-Wettbewerb“ gewonnen und den kleinen Kerl zunächst in ersten Büchern, Schallplatten- und Hörspielkassettencovern sichtbar gemacht und wird nun, im Pumuckl-Jahr 2017, als Pumuckl-Illustratorin die Zeichenfeder wieder zur Hand nehmen. Bei allen Wandlungen der Zeit hat sich „die Seele“ der Erzählungen nicht verändert. Der Pumuckl war, ist und bleibt aktuell. Ellis Kaut sagte einmal über ihn: „Es ist wie bei Kindern. Man könnte sie manchmal zum Teufel jagen, aber man liebt sie doch.“ Jeder Mensch kann sich in den Pumuckl-Geschichten wiederfinden, und das gilt bis heute.

Ich treibe jeden Schabernack und niemand steckt mich in den Sack“.

Was das bedeutet, wird bald verraten und Ellis Kauts Tochter hat im Namen ihrer Mutter das „Klabauterehrenwort“ gegeben, dass es bald wieder heißt: „Vorhang auf für Pumuckls großen Auftritt!